In einem Interview in der „taz“ vom 28.04.2014 mit dem Titel „headshot“ kritisiert die Medienpädagogin Sabine Schiffer Gewalt in Computerspielen.
Grand Theft Auto V (GTA V) wurde gerade mal zwei Monate nach der Markteinführung, die im September 2013 erfolgte, bereits von fast jedem(r) zweiten Schüler(in) des 8. Schuljahres (Altersdurchschnitt 13,4 Jahre) gespielt und das, obwohl es wegen „technischer Probleme“ noch gar keine PC-Version gab!
Der Medienforscher Dr. R.H. Weiß ließ im November/Dezember 2013 durch Beratungslehrer/innen bei 316 Schülerinnen und Schüler aus zwei Bundesländern die Nutzung durch Minderjährige in einer „Blitzumfrage“ in fünf Schularten erheben. Die Spieleranteile sind bei den Jungen mit 62 % im Vergleich zu einer vergleichbaren Erstbefragung zu GTA IV vor fünf Jahren um 9% höher, bei den Mädchen sogar um 15%. Der Anteil der Mädchen hat sich mit 30% nahezu verdoppelt! Die starke Zunahme gilt für alle befragten fünf Schularten mit insgesamt 316 Befragten. Fast 2/3 der Eltern ist es egal, ob ihr Kind GTA V spielt.
Als Resümee stellt er in seinem Analyse-Kurzbericht fest: Der Jugendschutz ist so gut wie nicht existent. Das Durchschnittsalter der Schüler/Schülerinnen, die brutale Shooter ab 18+ spielen, sinkt von Jahr zu Jahr und die Zahl der Shooter spielenden Mädchen nimmt stark zu.
Den vollständigen Analyse-Kurzbericht finden sie hier als pdf-Download.
Der Verein „Mediengewalt-Internationale Forschung und Beratung e.V.“ stellt einige grundsätzliche Bedenken zu einigen in den bisherigen „Vorschlägen“ der Arbeitsgruppe Jugendmedienschutz als selbstverständlich angenommenen Vorgaben sowie Verfahrensweisen der Freiwilligen Selbstkontroll-Einrichtungen (insbesondere bei der USK) in Frage.
Vorrede zum Vortrag von Dr. Rudolf Weiß anlässlich der Veranstaltung „Die seelische Entwicklung unserer Kinder und das audiovisuelle Angebot“ am 3.11.2014 in der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, von Dipl.-Psych. Thomas Haudel.